Über mich

Ich wurde im April 1967 in Wolfenbüttel (Niedersachsen) geboren und lebe seit 1992 in
Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen). 

 

Im Hauptberuf: EDV-Dozent, Pädagoge und systemischer Coach. In der Erwachsenenbildung hatte ich im Mai 2022 mein zwanzigjähriges "Bühnenjubiläum". Allerdings habe ich schon ab etwa 1995 Inhouse-Schulungen bei meinem damaligen Arbeitgeber abgehalten, wenn Programme und Arbeitsabläufe sich veränderten. In der EDV-Administration bin ich tatsächlich bereits seit meinem Umzug in das Rheinland beruflich verortet.

Aktuell arbeite ich als Projektleiter in einem geförderten Projekt und begleite Selbständige im aufstockenden Bezug von Transferleistungen. Soziale Arbeit ist jedoch faktisch immer ein Schwerpunktthema, da die Kunden zumeist multiple Problemlagen aufzeigen, die oftmals sehr deutlich über eigentliche Kernthemen der Erwerbsbiographie oder Selbständigkeit hinausgehen. Am Einrichtungsstandort in Köln bin ich darüber hinaus als zertifizierte IT-Fachkraft für die dortige EDV-Infrastruktur verantwortlich.

 

Berufliches Portfolio:

  • Microsoft Certified Professional
  • Microsoft Certified Desktop Support Technician (Charter Member)
  • Datenschutzbeauftragter
  • gepr. Qualitätsbeauftragter (CERTQUA)
  • gepr. Qualitätsmanager DIN EN ISO 9000 ff (CERTQUA)
  • gepr. Auditor DIN EN ISO 19011 (CERTQUA)
  • Systemischer Coach und Arbeitspädagoge
  • IT-Betriebswirt
  • diverse weitere Zertifizierungen und Qualifizierungen (bspw. Openmediavault, FreeNAS, BPMN 2.0 (Camunda, Signavio))

 

„Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“
-Galileo Galilei

 

 

Freizeit

 

In den 80. Jahren erste Kontakte mit der -damals noch analogen- Fotografie.

 

Eine spezielle Vorliebe in der Fotografie habe ich bislang nicht (eine kleine Auswahl meiner Arbeiten gibt es hier). Vielmehr sind meine Arbeiten als Momentaufnahmen zu verstehen, die dem Betrachter die Einzigartigkeit und Schönheit des vergänglichen Augenblicks vermitteln wollen. Zusätzlich zur Fotografie beschäftigte ich mich auch mit anderen Werkstoffen, beispielsweise der Gestaltung von Mixed-Media auf Leinwand. Werkstoffe: Acryl, Pastellkreide und mehr.

 

Meine Arbeiten wurden bereits mehrfach ausgestellt und befinden sich in privaten Sammlungen und Geschäftsräumen in Deutschland und Österreich.

 


„Das Kunstwerk ist eine imaginäre Insel, die rings von Wirklichkeit umbrandet ist.“
-José Ortega Y Gasset

 

 

Glaubenssätze, Erfahrungswelten, Blick nach vorn und zurück

 

Tja, bis zum Ruhestand gehen noch ein paar Jahre ins Land und doch will das frühzeitig geplant sein. Was also machen?

 

Sicher, ich könnte mich einem Fußballverein als Fan andienen, die „BILD“ als unabhängige Tageszeitung wahrnehmen und schätzen lernen oder mir ein Fahrzeug als Fetisch zulegen. Die erwähnten Möglichkeiten sind meiner Meinung nach jedoch bestenfalls kurze Stimuli - die ohne Frage selbstverständlich den Einzelnen teilweise längerfristiger begeistern können. Wozu braucht man auch Persönlichkeit, wenn man einen Roadster oder SUV haben kann und den Hedonismus zur Lebensmaxime erklärt? An der Stelle kann das Überdenken von vermeintlich eigenen Ansprüchen, Glaubensätzen und Überzeugungen sehr hilfreich sein. Vermeintlich deshalb, da zuvor erwähnte Ausprägungen und Glaubenssätze ihren Ursprung zwar regelmäßig in früher Kindheit haben, häufig aber eine negative Strahlkraft selbst bis ins hohe Erwachsenenalter entfalten –zumindest, wenn das nicht bewusst kritisch hinterfragt wird. 

 

"Wissen beginnt mit der Erkenntnis der Unzuverlässigkeit der Wahrnehmungen, mit der Zerstörung von Täuschungen, mit der "Ent-täuschung."
-Erich Fromm

 

Aus beruflicher Praxis kann ich sagen, destruktive Glaubenssätze manifestieren sich gerne nachhaltig über Feindbilder -oder eben auch im Konsum als Ersatz für emotionale Bindung. Selbst den vermeintlichen „Partner“ degradiert man darüber zum Be- und Versorger, den es bestenfalls über einen begrenzten Zeitraum zwecks Bedürfniserfüllung zu ertragen gilt. Zumeist hat man als Kind derartiges Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen bereits „mit der Muttermilch“ einverleibt und als Normalität vorgelebt bekommen. Die eigenen Erzeuger haben doch nach Ehe, Pflichtkind und letztlich Scheidung „die neue Freiheit“ -meist im nachgelagerten Verlauf ebenfalls ohne erfüllende und dauerhafte Bindung- für sich entdecken dürfen und besagtes Pflichtkind durch Teilhabe an (und Weitergabe von) merkwürdigen Wert- und Moralvorstellungen beständig negativ geprägt, charakterlich nachhaltig geschädigt und final dadurch emotional kastriert. Diese ungesunde Melange noch gewürzt mit der Hybris einer uneingeschränkten Deutungshoheit und vermeintlich eigenen Unfehlbarkeit: der emotional verkrüppelte Narzisst ist komplett. Ich bin in Summe jedenfalls regelmäßig erleichtert, wenn aus beschriebenen Konstellationen keine weiteren Nachkommen erwachsen und der ungesunde Kreislauf an der Stelle zumindest für die Zukunft durchbrochen wird. Es reicht auch aus, wenn derart moralbefreite Kandidatinnen und Kandidaten irgendwann in Bedeutungslosigkeit und Vergessen verschwinden.

 

"Wir leben in einer Welt, in der Beerdigungen wichtiger sind als der Verstorbene,

die Ehe wichtiger ist als Liebe, das Aussehen wichtiger ist als

die Seele. Wir leben in einer Verpackungskultur, die Inhalte verachtet."

-Sir Anthony Hopkins

 

Für den aus solch toxisch-pathogenem Umfeld entsprungenen Menschen bleibt es in der Folge nachhaltig problematisch, denn die fortwährende Suche nach dem nächsten Reiz, dem zukünftigen Ex-Partner, dem nächsten Stimulus zwecks erfolgloser Vervollständigung des Selbst ist Ausdruck einer schon sehr früh, sehr tief entwurzelten Seele ohne echtes, tiefgehendes Gefühl, ohne langfristiges Bindungsvermögen, ohne Bereitschaft zu echter Beziehungsarbeit und ohne auf echter Entwicklung ausgerichtetem Konsens. Genügt beispielsweise der erwählte Lebensabschnittspartner den kaum zu befriedigenden Ansprüchen nicht (mehr), so wird er, einer unliebsamen Ware gleich, ausgetauscht, entsorgt und zur Persona non grata erklärt. Gerne werden in der Folge auch die Leistungen des Gegenübers zwecks Überhöhung des eigenen Selbstbildes geschmälert. Warum sollte man auch die Anstrengung unternehmen und sich mit den Begriffen Kritisierbarkeit, Kritikfähigkeit und Kompromissbereitschaft lange auseinandersetzen? Schließlich wartet um die Ecke schon die nächste Trophäe, der nächste Kick in Form eines oder mehrerer willfähriger Erfüllungsgehilfen. Das Gras auf der anderen Seite ist immer grüner, saftiger, besser. Gerne "bedient" man die Nachbargrundstücke da auch zeitgleich. Moralische Skrupel und Bedenken kennt man insofern nicht, da das überbordende Ego selbstverständlich gefüttert werden will. Narzisstische Persönlichkeiten suchen auf den zuvor beschriebenen Wegen nach Selbsterhöhung und Bestätigung. Dabei ist dann auch ein ggf. geleistetes Eheversprechen mithin nur Alibi und eben darum so oft das Papier nicht wert, auf dem es besiegelt wurde. Man könnte die Ehe insofern auch lediglich Absichtserklärung nennen. Gleichwohl möchte man aber dem gesellschaftlichen Konsens entsprechen, sucht darüber jedoch auch nur nach Normierung und Anerkennung. Das so kaum etwas geschaffen werden kann, was Begriffe wie Beständigkeit und Vertrauen auch nur im Ansatz verdienen könnte, braucht tatsächlich nicht extra erwähnt werden. Um das zu ändern, muss man seine blinden Flecken kennen und auch die Bereitschaft aufbringen an sich zu arbeiten. Das ist sicher regelmäßig unbequem, bedeutet das doch, man müsste über seinen Schatten springen, das Kabinett der Eitelkeiten verlassen und seine Fehlleistungen erkennen. Weil das aber auch Arbeit bedeutet -und durchaus schmerzhaft sein kann-, substituiert man emotionale Defizite mit einem dünnen Firnis aus oberflächlichen, kurzlebigen Vergnügungen und Statussymbolen, da das eine einfache, schnelle Befriedigung verspricht. Klassischerweise handelt es sich jedoch lediglich um Verdrängung und Eskapismus, nicht aber um tatsächliche Aufarbeitung des konstant vorhandenen, negativen Grundrauschens aus frühkindlicher Prägung. Die innere Leere bleibt.

 

"Worte sind Fenster oder sie sind Mauern"

-Ruth Bebermayer

 

Nun kann es wohl tröstlich sein, wenn sich im Giftschrank der eigenen Eitelkeiten und Schwächen immer noch ein wenig Platz für seine Lebenslügen in den untersten, muffig-modrigen Regalen findet. Man kann jedenfalls nur hoffen, dort ist genug Platz. Nötigenfalls kann man sich aber auch mit simplen Kerben im Bettpfosten helfen. Das hilft eventuell die gröbste Übersicht über die zahllosen moralischen Entgleisungen zu behalten. Nötigenfalls kann man ja auch in die finsterste Provinz ziehen, wenn man in der Ursprungsheimat genug "auswärts gegessen" hat. Dort ist die Reputation zumeist noch nicht angekratzt. Ein unbeschadeter Neubeginn ist natürlich auch dort nicht von langer Dauer, nimmt man sich doch immer mit. Moral und Schuldbewusstsein stören ja auch nur und man tauscht vorgenannte Komponenten gegen Opportunismus und Mammon. Und erneut bewahrheitet sich, Prostitution hat viele Gesichter und Moral folgt ganz offensichtlich unterschiedlichen Standards!
Bei einer narzisstischen Persönlichkeit ist In der Regel mit Coaching auch nicht mehr zu arbeiten und es empfiehlt sich eine therapeutische Aufarbeitung. Bei einem klassischen Coaching geht es ja stets um Progression und ist insofern auf die Zukunft ausgerichtet. Therapeutische Ansätze versuchen indes vergangene Erlebnisse aufzuarbeiten und dem Betroffenen Werkzeuge zur Bewältigung des Erlebten zugänglich zu machen.

 

Tatsächlich könnte das Beschriebene als Dramaturgie für ein spannendes, aber leider in Summe auch sehr, sehr trauriges Theaterstück herhalten. Aus vergangenen, eigenen Erfahrungswelten im Umgang mit hochgradig toxisch-narzisstischen und gleichermaßen moralisch degenerierten "Existenzen" sowie aus aktueller Beratungspraxis erlebe ich aber beinahe täglich, was für eine zerstörerische Macht früh installierte, destruktive Glaubenssätze haben können. Allein; am Ende des Tages kann nur Selbstreflexion und damit das Erkennen der Eigen- und Fremdanteile in diesem Spiel im besten Fall den „Knoten“ lösen, um sich schlussendlich zur vollen Größe aufrichten zu können und als Narzisst sein Umfeld nicht wiederholt ins Unglück zu stürzen. Wer sich für die Psychologie der menschlichen Interaktionen im beschriebenen Kontext interessiert, dem sei das Buch "Games People Play" von Dr. med. Eric Berne an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen. Die Werke "Haben oder Sein", "Furcht vor der Freiheit" und "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm kann ich dahingehend auch uneingeschränkt empfehlen.

 

Aus obigen Erkenntnissen heraus kann ich mir mithin auch mit äußerstem Wohlwollen nicht vorstellen, zu Anfang genannte Beschäftigungen könnten für mich nachhaltig erfüllend sein, wobei das eben auf die eigenen Bedarfe und Bedürfniswelten ankommt. Mir wäre das doch zu oberflächlich, zu simpel. Aber jeder, wie er oder sie eben kann.

 

Wer hier Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen findet, darf obige Einlassung(en) gerne für sich kritisch durchdenken und aus den Erkenntnissen im Idealfall Rückschlüsse für die eigene Charakterbildung ableiten und danach handeln!

 

 

„Wer bin ich, wenn ich bin, was ich habe, und dann verliere, was ich habe?“

-Erich Fromm

 

-T. Steinmann

Druckversion | Sitemap
T. Steinmann @ 2019